Stacy Jay - Julia für immer
Stacy Jay - Julia für immerOriginaltitel: Juliet Immortal
erschienen bei Egmont INK
Ersteerscheinung: 9. Februar 2012
Einband: Hardcover
17,99€
ISBN: 9783863960216
"Romeo und Julia sind nicht im Namen der Liebe gestorben. Nein. Romeo hat Julia ermordet, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Doch auch Julia ist in Wahrheit nicht tot. Seit 700 Jahren sind beide in einer Mission unterwegs: Romeo verhindert, dass Paare sich finden. Julia hingegen spürt jene Menschen auf, die für eine ewige Liebe bestimmt sind. Als sie glaubt, ihren eigenen Seelenverwandten gefunden zu haben, passiert es: Zum ersten Mal trifft sie Romeo selbst, der zum Feind wurde und nun alles daransetzt, ihr Glück zu zerstören..."
Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut und habe ihm wochenlang entgegengefiebert. Seit meiner Zeit in der Oberstufe ( in der wir im Englischleistungskurs fast nur Shakespeare und zum größten Teil Romeo und Julia behandelt haben) bin ich ein großer Fan dieses Stoffes. Als ich gehört habe, dass er mit phantastischen Elementen neu aufgemacht wurde, musste ich dieses Buch einfach haben. Das Buch entpuppte sich ( zumindest am Anfang) als echter Pageturner. Der Leser wird in die Geschichte geworfen und folgt in der Geschichte dem Mädchen Ariel, in dessen Körper die wiedergeborene Julia steckt. Auch Romeo kehrt in einem anderen Körper in die Welt der Lebenden zurück: in dem Körper des einen Menschen, der Ariel so sehr verletzt hatte. Stacy Jay schafft es immer wieder trotz des aktuellen Settings einen Hauch von Verona mit in die Geschichte zu bringen.
Die Person der Julia, oder besser Ariel ist leider recht einseitig und unauffällig. Sie hat mich nicht genervt, wie es zur Zeit viele Protagonistinnen in Jugendbüchern tun, aber sonderlich in Erinnerung geblieben ist sie mir nicht. Auch die ganzen Nebencharaktere sind recht blass und unausgereift. Wer mir aber besonders gut gefallen hat, ist die Person des Romeo: Ein absolut interessanter Charakter, hin und hergerissen zwischen Wahnsinn, Verzweiflung, Selbstverliebtheit und Rache. Er ist und bleibt mein Lieblingscharakter in diesem Buch, deshalb bin ich doch sehr auf den zweiten Teil gespannt, der den Titel "Romeo für immer" trägt. Immer wieder gibt es in der Geschichte amüsante Stellen, wenn Julia und Romeo in den Körpern von Dylan und Ariel aufeinandertreffen. Insgesamt ist die Interaktion zwischen den beiden äußerst gelungen. Ihr Hass ist so leidenschaftlich, wie die Liebe, die sie einst füreinander empfunden haben. Es ist ein schmaler Grad auf dem sie wandeln.
Der Schreibstil ist das ganze Buch hinweg sehr flüssig zu lesen und auch wirklich spannend. Leider kann die Geschichte den Zug, den sie zu Anfang hat, nicht halten und hat die ein oder andere Stelle, an der es sich etwas zieht. Besonders positiv möchte ich hervorheben, wie die Autorin das Ursprungswerk immer wieder eingebunden hat. Ebenso wie in Romeo und Julia wird die Geschichte nicht nur von Julia erzählt, es gibt immer wieder Kapitel in denen Romeo als Zwischenspieler den Erzähler mimt. Hier erfahren wir auch mehr über seine Person, erhalten einen Einblick in seine Gefühle und Gedanken. Regelmäßig wird in der Geschichte auf die Verssprache verwiesen und die tollen Monologe sind wohl der Grund dafür weshalb bei Romeo der Funke einfach übergesprungen ist.
"Julia für immer" ist ein Buch, das allein wegen des Charakters des Romeo und der innovativen Idee zu lesen lohnt. Es ist vor allem gegen Ende ziemlich kitschig, aber ich persönlich mag so Geschichten ab und zu recht gerne. Trotz einiger Schwächen habe ich "Julia für immer" sehr gerne und auch in einem Rutsch weg gelesen ( abgesehen von der ein oder anderen Stelle an der ich kurzzeitig mal gehangen habe.) Durchaus zu empfehlen.
Mehr Informationen hier oder auf der Webside von Egmont INK
Gesamtwertung
Aufmachung/ Cover
Sprache/ Handwerk
Originalität der Idee
Lesefluss/ Handlung
Charaktere
Preis/ Leistung
Gesamt
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