Gustave Flaubert - Madame Bovary
Originaltitel: Madame BovaryErsterscheinung: 1856
Literaturepoche: Realismus
Stichpunkt: Gesellschaftsroman, Ehebruch
Inhalt
"Die Hauptperson des Romans ist Emma, die nach dem Tod der Mutter allein mit ihrem Vater auf dessen Hof lebt. Sie heiratet den Landarzt Charles Bovary, der die schöne Frau verehrt. Sie verspricht sich von der Heirat ein gesellschaftlich aufregenderes Leben und ist bald von dem Dorfalltag und ihrem recht einfach strukturierten Mann gelangweilt. Die Sorge um ihren sich verschlechternden Gesundheitszustand und ihre Klagen über ihren Wohnort veranlassen Charles, in eine andere Ortschaft umzuziehen; er nimmt an, dass seiner Frau eine Luftveränderung gut tun würde. In Yonville angekommen, freunden sich beide schnell mit dem Apotheker Homais und dessen Familie an. In Homais’ Haus lebt auch der Kanzlist Léon, mit dem Emma eine Art Seelenverwandtschaft (begründet in ihrer beider Interesse für Literatur und Musik) entdeckt.
Auch die Geburt der Tochter Berthe ändert nichts daran, dass Emma zunehmend unzufrieden ist, unter Depression und Stimmungsschwankungen leidet. Als Léon nach Paris umzieht, trauert sie ihm nach wie einer verlorenen Liebe und steigert sich, um den Verlust zu kompensieren, in eine Luxussucht hinein. Bei dem Händler Lheureux verschuldet sie sich immer mehr.
Sie lernt den Grundbesitzer Rodolphe kennen, der seinen Diener von Charles behandeln lässt. Bei einem Ausritt lässt sie sich von ihm verführen. Sie steigert sich in eine kopflose Liebe zu Rodolphe hinein, der in ihr nur eine nette Abwechslung sieht. Durch teure Geschenke für ihren Liebhaber und luxuriöse Kleidung und Einrichtungsgegenstände verschuldet Emma die Familie immer mehr und schreckt auch nicht davor zurück, Charles diesbezüglich zu hintergehen. Sie plant, mit Rodolphe zu fliehen. Dieser verlässt sie kurz vor der geplanten Flucht, woraufhin Emma schwer erkrankt. Sie erholt sich wieder, und Charles fährt mit ihr zur Abwechslung ins Theater nach Rouen, wo sie Léon wiedertreffen. Emma beginnt eine Affäre mit Léon und lügt Charles vor, Klavierstunden zu nehmen, um ihren Geliebten treffen zu können.
Währenddessen hat der Händler Lheureux, dem sie zahlreiche Wechsel unterschrieben hat, diese weitergegeben. Den Bovarys droht die Pfändung, doch Emma belügt Charles noch immer und bittet Léon um das Geld, der ihr aber nicht helfen kann. Sie sucht Rodolphe auf und bietet sich diesem an; er kann oder will ihr nicht aus der finanziellen Notlage helfen. In ihrer Verzweiflung verschafft sich Emma mit einem Trick Zutritt zu dem Giftraum des Apothekers Homais, wo sie Arsen schluckt. Nach einem grauenvollen Todeskampf stirbt sie.
Charles kommt nicht über Emmas Tod hinweg, zudem bewirken die noch offenen finanziellen Forderungen und Pfändungen bald, dass er mit Tochter Berthe in Armut und Elend lebt. Als er die Briefe von Léon und Rodolphe an Emma findet, ist er endgültig ein gebrochener Mann und stirbt kurze Zeit später. Die Tochter wird zuerst zur Großmutter geschickt, die aber auch bald verstirbt, weshalb das Mädchen bei einer verarmten Tante landet, die es zum Geldverdienen in eine Baumwollspinnerei schickt."
Ãœber den Autor
Gustave Flaubert wurde am 21. Dezember 1821 in Rouen geboren und starb am 8. Mai 1880 in Canteleu. Er schrieb erst im Stil der Romantik, bevor er sich dem Realismus zuwandte. Sein erstes gedrucktes Werk, der Roman Madame Bovary, zu dem ihn ein Zeitungsartikel inspiriert hatte, brachte ihm sogleich einen Prozess wegen Verstoßes gegen die Sitten ein, doch er wurde freigesprochen. Letztendlich wirkte sich der Prozess sogar als positiv heraus, denn so erlangte sein Roman zu großem Erfolg
Meine Meinung
Madame Bovary ist wohl im gleichen Atemzug wie Effi Briest oder Anna Karenina zu nennen, auch wenn sie sich alle selbstverständlich von einander unterscheiden. Im Grunde ähneln sie sich jedoch sehr. Mir persönlich gefällt von den dreien, Madame Bovary noch am besten, da ich Gustave Flauberts Schreibstil sehr angenehm finde (und das sage ich obwohl ich mich doch als ziemlicher Tolstoi-Fan outen muss). Madame Bovary ist definitv ein Buch, das man gelesen haben sollte.
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