Andrea Schacht - Kyria & Reb
erschienen bei: Egmont INK
Ersterscheinung: 9. Februar 2012
Einband: Hardcover
17,99€
ISBN: 9783863960162
"Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems "New Europe". Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite - und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt ..."
Als aller erstes fällt einem das wunderschöne Cover ins Auge mit den einzigartig zueinanderpasenden Farben auf. Wunderschön muss ich sagen, eines der schönsten Bücher die ich im Regal stehen habe. Leider kauft man sich seine Bücher nicht als Deko. Ich hatte von Andrea Schacht schon den ein oder anderen historischen Roman gelesen und fand sie auch sehr angenehm zu lesen. Bei Kyria & Reb muss ich aber sagen... hat mich doch sehr enttäuscht.
Die Idee an sich ist nett, aber die Umsetzung hat mir überhaupt nicht gefallen. Vieles war vorhersehbar und es gab auch eigentlich nicht viel neues, sodass es in dem Wust an Dytopien, die es im Moment auf dem Jugendbuchmarkt gibt völlig untergeht. Man erfährt leider kaum etwas über die Welt in der "Kyria& Reb" spielt oder das politische Regime, was mir sehr schwer gemacht hat mich in die Handlung einzufühlen und mir ein Bild zu machen. Als das Buch dann auch noch mit einem völlig offenen Ende schloss, hätte ich es fast aus dem Autofenster geworfen. Das ist mir auch noch nicht passiert. Okay, zur Verteidigung des Buches: Cliffhanger sind ein beliebtes Mittel um die Spannung bis zur Fortsetzung zu halten, aber ich kann sie absolut nicht ausstehen. Einige Fragen offen lassen, völlig okay. Wenn mich das Buch mitgerissen hat, reicht das vollkommen um mich dazu zu bewegen, den zweiten Teil zu kaufen. Aber so... das stört mich aber nicht nur bei diesem Buch sondern allgemein an den Cliffhangern.
Und beiden Protagonisten erst... argh! Ich glaube es gab noch kein Buch, in dem ich die Protagonisten so unsympathisch fand, wie in diesem Buch. Elisabeth aus der Dornenkuss-Reihe vielleicht, aber da hatte man wenigstens Collin an dem man sich hochziehen konnte. Aber hier fand ich beide einfach nur unsympathisch. Kyria wirkt teilweise sehr blass und unreif, eine typische Göre. Ich weiß, in letzter Zeit gibt es den Trend unsympathische Protagonistinnen einzusetzen, aber damit kann ich mich leider gar nicht anfreunden. Und Reb, der "Rebell", der sich nicht einmal mehr als zwei Namen merken kann und alle Mädchen deshalb Princess nennt... nein kein Interesse. Leider gab es auch keine interessanten Nebencharaktere, bei denen ich gesagt hätte Okay, halte ich mich an die. Nada, nichts. Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden bleibt sehr vorhersehbar.
Ich hatte auch große Probleme mich mit ihrem Schreibstil anzufreunden. Es ist zwar eine ganze Weile her, dass ich ihre historischen Romane gelesen habe, aber ich hatte sie deutlich besser in Erinnerung. Ihr Stil wirkte teilweise sehr unbeholfen und vor allem ihre Art die Dialoge zu gestalten hat mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen, da sie die Sätze einfach nur aneinanderreiht und man vor allem bei längeren Dialogen irgendwann absolut keine Ahnung mehr hat, wer da eigentlich spricht. Ein Beispiel zwischen der wehleidigen Kyria und dem Reb(ell):
"Streck dein Bein aus, Princess!"
"Kann ich nicht."
"Gott, das alte Lied schon wieder. Ausstrecken!"
Ich schniefte.
"Heulsuse."
Es war mir egal.
"Jämmerliche Elitezicke!"
"Ich sterbe!"
"Quatsch. Jetzt streck dein Bein aus."
Alles in allem: Das Cover ist wunderschön und das Buch macht sich einmalig gut in meinem Bücherregal, aber das ist ja nicht Sinn der Sache oder? Ich lese eigentlich fast jedes Buch zu Ende und so habe ich auch "Kyria und Reb" ebenfalls zum Ende gebracht. Doch ich muss sagen, dass ich den zweiten Teil nicht lesen werde und es auch kein Buch ist, das ich weiterempfehlen würde. Ihre historischen Romane hingegen schon. Sehr ärgerlich.
Mehr Informationen hier oder auf der Webside von Egmont INK
Gesamtwertung
Aufmachung/ Cover
Sprache/ Handwerk
Originalität der Idee
Lesefluss/ Handlung
Charaktere
Preis/ Leistung
Gesamt
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