Meine Gedanken zu Bis(s)...
Ich muss sagen, ich habe eine sehr zwiegespaltene Meinung zu den Bis(s)-Büchern, aber auch zu den Filmen. Die Saga um Bella und Edward spaltet die Leser und auch mich hat es gespalten. Einerseits kann ich die Faszination um die Bücher verstehen, verstehen warum sie in Scharen gekauft und verschlungen werden. Die Bücher treffen den Nerv der Zeit. Andererseits kann ich den Hype, vor allem um die letzten beiden Bücher nicht so recht nachvollziehen.
Bis(s) zum Morgengrauen
2008 war ich auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für meine beste Freundin. Sie war und ist ein großer Vampirfan und so fiel mir natürlich auch dieses Buch in die Hände. Ich hatte von dem Buch vorher noch nichts gehört, aber der Klappentext klang ganz nett und so ging es mit. Und es wurde verschlungen. Auch ich wurde überredet es zu lesen und saß einen ganzen Nachmittag mit dem Buch auf dem Sofa. Mittlerweile bin ich ein Schnellleser und fresse Bücher regelrecht, aber damals war das nicht so und so viel, wie ich jetzt lese habe ich auch nicht gelesen. Doch Biss konnte ich nicht aus der Hand legen. Dass die Charaktere recht platt sind und auch andere Sachen recht unstimmig hat mich damals nicht interessiert. Es war Stephenie Meyers Schreibstil, der mich mitgezogen hat und diese schöne ( wenn auch sehr perfekte und ein wenig übertriebe) Liebe zwischen Bella und Edward.
Bis(s) zur Mittagsstunde
Nach dem ersten Teil musste ich natürlich direkt weiterlesen und habe auch diesen Teil innerhalb eines Tages verschlungen. Bellas Party, Edwards Verschwinden... ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Sehr gelungen finde ich in diesem Teil das, was von vielen bemäkelt wird: Edwards Abwesenheit. Stephenie Meyer schafft es den Leser immer wieder glauben zu machen, Edward könnte hinter der nächsten Ecke auftauchen und genau das lässt ihn von Seite zu Seite hetzen, immer das ersehnte Wiedersehen im Blick. Und mit Jacob, am dem zweiten Teil einen wichtigen Part spielt, haben wir endlich einen fast schon glaubhaften Charakter. Mein Gedanke war einfach: "Mensch! Endlich mal jemand der ein Hobby hat!" Ich meine, was würden Bella, Edward & Co. bloß machen, wenn man ihnen die Geschichte nehmen würde? In der Ecke sitzen, Däumchen drehen und über den Sinn des Lebens nachgrübeln? Die Interaktionen mit Jacob fand ich immer große Klasse und auch der Rest der Geschichte hat mich einfach mitgezogen, bis hin zum dramatischen Showdown. Es war ein klasse Buch und ich habe mich wirklich auf den dritten Teil gefreut.
Bis(s) zur Abendstunde
Doch der dritte Teil war der Anfang vom Ende. Leider merkt man ,wie ich finde, sehr, dass die Serie eigentlich nur auf zwei Teile ausgelegt war und der Rest eigentlich nur für die Fans geschrieben worden ist. Und leider muss ich sagen, hätte Frau Meyer sich die beiden auch schenken können. Im dritten Teil fingen die Charaktere an mich tierisch zu nerven: Bella wurde zunehmenst unsympatischer, Edward immer perfekter und Jacob zu einem kleinen Macho. Das ganze Buch dreht sich um die Frage, wie man Bella vor den Angreifern schützen konnte. Bellas einziger Gedanke jedoch war die Frage, wie sie selbst zu einem Vampir werden kann und sie nahm alles in Kauf um ihr Ziel zu erreichen. Ich habe mich derweil an die Charaktere gehalten die mir nach wie vor sympatisch waren, Charaktere, wie Alice, Jasper oder Carlisle und einfach nur gehofft, dass es bald vorbei ist.
Bis(s) zum Ende der Nacht
Ich bin ein Mensch, der eine Sache gerne zu Ende bringt und so war es auch mit der Bis(s)-Reihe. Ich hatte es begonnen, also musste ich es auch beenden. Doch dieser vierte Teil, muss ich ganz ehrlich sagen, war fast schon eine Qual zu lesen. Die Geschichte wurde von Band zu Band dünner, doch hier im vierten fand es seinen Höhepunkt, es war fast schon so etwas wie ein Kabinett der Absurditäten. Von Bellas und Edwards Kitschhochzeit, über die Schwangerschaft und Geburt. Dann ein Licht am Ende des Tunnels. Als die Volturi von diesem Kind erfahren, bahnt sich endlich mal so etwas wie Action an. Alle warten auf den großen Kampf, der ihnen bevorsteht, doch was kommt? Nichts! Etwas überspitzt gesagt: "Kommt wir reden mal darüber dann wird alles wieder gut". Dieser Teil ist eines der wenigen Bücher, bei denen es mir fast ein wenig Leid getan hat, meine Zeit damit verschwendet zu haben. Und dabei haben mir die ersten beiden Teile doch so gut gefallen.
Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl
Als der fünfte Teil der Bis(s)-Reihe oder besser das Spin-off ( wenn man es überhaupt so nennen kann) erschien, arbeitete ich schon in der Buchhandlung. Typisch für die ganzen Bis(s)-Romane wurde es natürlich ziemlich hochgepusht, mit Veranstaltung und allem was dazugehört. Ich hatte immer noch die letzten zwei Teile im Kopf und weigerte mich strikt diesen Teil auch nur in die Hand zu nehmen. Für mich war dieser fünfte Teil, der ja nur ein wiedererzählter Teil aus Buch Nummer drei war, reine Geldmacherei. Doch dann kam irgendwann eine Freundin auf mich zu und legte mir nahe, diesem Teil eine Chance zu geben. Aber dann hat sie mich doch weichklopfen können und ich bereue es nicht diesen teil gelesen zu haben. Wie ich schon geschrieben habe, mag ich Stephenie Meyers Schreibstil sehr gerne und in dem Teil kam ich voll auf meine Kosten. Doch nicht nur, dass der Schreibstil wieder schön zu lesen war, die Charaktere waren toll ausgearbeitet und die ganze Geschichte war sehr kurzweilig und spannend. Natürlich weiß jeder, der den dritten Teil gelesen hat, wie die Geschichte für die Protagonistin Bree Tanner ausgegangen ist, doch es war wirklich schön, die Handlung aus ihrer Sicht und der der Neugeborenen zu sehen ( die mir ehrlich gesagt sogar sympatischer waren, als der Cullen-Clan, mit wenigen Ausnahmen). Also Leute: Gebt diesem Buch eine Chance, es hat sie verdient!
Die Verfilmung
Wie viele anderen auch, war ich natürlich auch sehr gespannt, wie denn die Verfilmung von Bis(s) werden würde. Und natürlich hatte ich meine ganz eigene Vorstellung davon, wie Edward aussieht. Ich bin ein Mensch, der Film und Buch ganz radikal voneinander trennt, doch mit Robert Pattinson, als Edward konnte ich einfach nicht warm werden. Nicht vom Äußerlichen, aber ebenso wenig vom Schauspielerischen. Doch muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass er mir vom letzteren her, von dem Hauptcast noch am besten gefallen hat. ( In Wasser für die Elefanten hat er ja gezeigt, dass er durchaus etwas kann, wogegen Cosmopolis ja doch sehr schwach war). Ich kann den Hype um Kristen Stewart einfach nicht nachvollziehen. Die Frau ist dauergenervt und beherrscht scheinbar nur einen einzigen Gesichtsausdruck. Und ja, Taylor Lautner sieht klasse aus. Das will ich ihm gar nicht absprechen ( und die Filmmacher scheinen das auch zu wissen, immerhin bekommt der arme Junge nicht einmal ein T-Shirt), doch seine schauspielerische Leistung ist einfach unterirdisch. ( wie auch in Atemlos). Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir so manch einer der Schauspieler aus dem Nebencast besser gefallen hat. Nehmen wir uns beispielsweise eine Dakota Fanning, die in den Filmen kaum Sprechrollen hatte, und mir trotzdem deutlich besser gefallen hat. Das gleiche gilt für Jackson Rathborne, Jamie Campell Bower und co.
Trotz der ganzen negativen Dinge die ich aufgezählt habe, muss ich aber dennoch sagen, dass die Filme durchaus ihre komischen, romantischen und auch spannenden Szenen hatten und ich die Filme dennoch gerne gucke. Es ist einfach keine überragend gute Qualität, die die Filme liefern und auch mit Special Effects wurde sehr sparsam umgegangen, doch ab und an gucke ich auch gerne mal solche Filme, zumal ich die Liebesgeschichte von Bella und Edward (teilweise) ja wirklich mag. Es ist und bleibt eine Fantasy-Schmonzette, aber eine, die man ab und zu gerne guckt.
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