Janne Teller - Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
erschienen bei: Hanser
Ersterscheinung: 7. März 2011
Einband: gebunden
6,90€
ISBN: 9783446236899
"Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das?"
Man kommt in ein Land, lernt dort zu leben. Man spricht ihre Sprache, teilt das Wohnhaus, die Schule, den morgendlichen Weg zum Supermarkt. Doch man ist nicht wie sie. Man wird immer ein Fremder bleiben. Wo ist das Zuhause, wenn die eigenen Leute einen als Fremden sehen?
Janne Teller hat mit dem dünnen Heftchen ( denn Buch kann man ja kaum sagen) ein sehr aufwühlendes und schockierendes Werk geschaffen. Es ist anonym gehalten, es gibt keine wirklichen, fassbaren Charaktere. Die Leser werden mit Du angesprochen und unweigerlich mit in die Geschichte gezogen. Janne Teller lädt zum vorstellen ein, zum einfühlen in ein Szenario das gar nicht so unwahrscheinlich ist. Eine Geschichte über das Leben eines Flüchtlings, einer deutschen Familie in der Fremde, vor dem Krieg angesehene Leute, doch nun am Rande der Gesellschaft.
Der Krieg fing an weil Deutschland nicht mehr in Europa mitmachen wollte, so erklärt es der Vater seinem Sohn. Deutschland konnte nicht für alle anderen bezahlen. Immer noch aktuell und umso erschreckender, da die Zukunft ja doch denkbar wäre. Eine Geschichte die nachdenklich macht und den Leser zwingt die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Fazit: Eine bemerkenswerte und aufwühlende Geschichte, leider sehr kurz. Ist eben doch kein Roman sondern nur ein Essay
Insgesamt:
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