Simon Rhys Beck - Strange Love

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erschienen bei: dead soft Verlag
Erscheinungsdatum: 1. Januar 2008
Einband: Taschenbuch
10,95€
ISBN: 9783934442016






"Nick Jeffrey ist Frontmann und Publikumsliebling der Gothicband "The Nightcrawlers". Wenn er auf der Bühne steht, ist Nick der schillernde Mittelpunkt. Seine Fans verehren ihn. Doch dahinter beginnt der Schatten aus Musik, Sex und Drogen. Bis er Torian kennenlernt, seinen Dämon. Und die Zuneigung zu diesem unwirklichen Geschöpf ist zerstörerischer als alles andere."


Strange Love. Klingt nach einem absolut nichtssagendem Titel. Eine hübsche kleine Liebesgeschichte mit einem bisschen Sex Drugs & Rock n'Roll... naja fast jedenfalls. Aber nach dem Lesen muss ich sagen: der Tiel passt perfekt. Strange ist wirklich an der Tagesordnung.

Der erste Satz bzw. der erste Abschnitt hatte mich eigentlich schon völlig vom Buch überzeugt:
Es gab zwei Dinge, die Nick Jeffrey wirklich hasste - warten und kotzen. Doch Letzteres war genau das, was er gerade musste. Es war einfach so über ihn gekommen.
Ein klasse Einstieg und da zeigt sich wieder, wie wichtig doch so ein erster Satz ist. Wenn er gut geschrieben ist, kann er den Leser überzeugen, noch bevor er das erste Kapitel gelesen hat. Und die ersten Szenen um Nick und seine Band, den Jungen Daniel und seinem fanatischen Fan Cerys haben mich wirklich mitgerissen. Leider hat die Geschichte rapide abgenommen!

Handwerklich war das Buch wirklich voll in Ordnung, wenn nicht sogar gut. Aber an vielen Stellen gab es große Baustellen. Über die Zeichen-, und Rechtschreibfehler sehe ich gerne nochmal hinweg, so etwas kann jedem Lektor mal durchgehen. Viel schwerwiegender fand ich einige andere problematische Stellen, vor allem am Ende.

Unter anderem bin ich oft über holprige Ausdrücke gestolpert oder hatte bei den Charakteren große Fragezeichen über dem Kopf. Allen voran Cerys: eine Medizinstudentin, die eigentlich nur von einem Konzert zum nächsten tourt? Wie studiert sie denn bitte? Die Medizinstudenten, die ich kenne haben - überspitzt ausgedrückt - keine Zeit auch nur irgendetwas in ihrer Freizeit zu tun abgesehen von dem Studium. Und bei Cerys war das "Medizinstudentin" irgendwie nur ein hübscher kleiner Charakterstempel, der aber nicht wirklich Auswirkungen auf den Handlungsverlauf hatte ( bzw. nicht die, die zu erwarten wären). Schade!

Klasse hingegen fand ich die Titel-Anlehnung, sofern das beabsichtigt war. Denn in der Story wird der Titel einer Band genannt, nämlich strange love von Freak. Ob es diese Band und den Titel wirklich gibt habe ich nicht nachverfolgt, aber ich finde so kleine Anspielungen immer ganz schön.

Leider konnte das alles nicht über das katastrophale Ende und die miesen Plotlines hinwegtäuschen. Okay das ist vielleicht etwas hart ausgedrückt und wer die Endpunktzahl sieht, wird sich darüber wundern. Die Endpunktzahl kommt aber nur deshalb zustande weil mich das Buch am Anfang so überzeugt hat, ich es nicht abgebrochen und es fast in einem Rutsch gelesen habe. Und weil die Charaktere mir am Anfang mit ihrem zynischen Humor sehr gut gefallen haben. Das fällt aber stetig ab und gipfelte dann in dem haarsträubenden Ende. Schon im Laufe der Geschichte ist keine wirkliche Handlung und kein roter Faden erkennbar. Es ist mehr ein Potpurri an Szenen, die zwar irgendwie zusammengehören, es aber nicht wirklich ersichtlich ist wohin die Geschichte geht. Die ganze Charakterentwicklung um Torian war überhaupt nicht nachzuvollziehen, genauso die ganze Engel/ Dämon-Sache. Ich hatte so sehr gehofft, dass es sich anders auflöst, vielleicht als Folge seines enormen Drogenkonsums ( der zwar immer wieder Thema war aber dann doch nicht richtig Hand und Fuß hatte -> da hätte ich mir mehr gewünscht!). So war das Ende völlig an den Haaren herbeigezogen und nicht nachvollziehbar. Die Charaktere handeln völlig ohne Logik ( allein die Szene in der Daniel herausfindet was Nick ist: es gibt keine Gründe warum er auf diese Gedanken kommen sollte! das war eine völlig vom Autor hingeschriebene Unterhaltung und hatte mit lebendigem Erzählen rein gar nichts zu tun!)

Fazit: Der Anfang hat mich mitgerissen, das Ende hat eher meine Nerven zerrissen. Ich gebe an dieser Stelle drei Leseratten und zwar aus dm Grund, dass ich es gut lesen konnte, es die meiste Zeit handwerklich gut war, mich anfangs wirklich mitgerissen und überzeugt hat. Könnte ich splitten würde ich den ersten Seiten 4 Punkte geben und dem Rest 1-2. Und deshalb gebe ich die drei Punkte mit starker Tendenz zur zwei.

 Insgesamt:

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