Annelie Michaelis - Nachtschatten

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Erscheinungsdatum: 6. November 2015
Einband: E-Book
2,72€
Selbst lesen





Die junge Barista Claire hat keine Familie. Von den beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben verraten, hat sie den Glauben an Freundschaft und Liebe verloren. Eines Nachts hat sie einen sehr realen Traum von einem bedrohlichen Schatten, der einen ihr fremden Mann überfällt. Von da an verfolgen die Traumbilder sie, sogar am nächsten Tag noch. Als Claire dann zufällig dem Opfer des Schattens in einer Bar gegenüber steht, folgt sie ihm kurzentschlossen und trifft auf den unverschämten und arroganten Louis. Schon bald muss Claire erkennen, dass sie ein uraltes und ungeahnt starkes Band mit Louis verbindet… 

Ich bin ein zwiegespaltener Leser, was Vampir-Romane anbetrifft - habe ich ja auch mehr als einmal hier auf dem Blog breitgetreten. Es ist wie mit den meisten Dingen - wenn man zu viel davon hat, gefällt es einem auf kurz oder lang irgendwann nicht mehr. Und nachdem der ganze Rummel nach dem Twilight-Hype ausgebrochen ist, habe ich einiges über Vampire gelesen - war fast schon unabdingbar. Seitdem (da waren sicherlich auch einige schlechte Vertreter daran schuld) war ich sehr hin und hergerissen, was Vampirromane angeht. Umso froher bin ich, dass ich meine Bedenken für diesen Roman über Bord geworfen habe - Er war es wert!

Nachtschatten ist der Erstling der Autorin Annelie Michaelis und Anfang November im Eigenverlag erschienen. Das Cover ist schlicht, fast ein wenig zu schlicht für meinen Geschmack und hat auf den ersten Blick wenig mit dem Genre zu tun, in dem sie schreibt - immerhin kennt man von Vampirromanen meist die Cover mit den halbnackten Kerlen oder auch im Jugendbuch das nachdenklich dreinblickende Mädchen, das sich nach dem mysteriösen Unbekannten verzehrt. Das Cover von Nachtschatten hingegen hat auf den ersten Blick wenig mit Vampiren zu tun - bei genauerer Betrachtung und Überlegung ist es trotzdem passend.

In Nachtschatten begleiten wir die junge Barista Claire, die es in ihrem Leben bisher nicht besonders einfach gehabt hatte. Das macht der unverschämt charmante Louis auch nicht gerade besser, der in ihr Leben tritt und sie im wahrsten Sinne des Wortes entführt. Natürlich könnte man sich jetzt denken, was passiert: Mädchen fühlt sich zum Vampir hingezogen - Vampir begehrt ihr Blut - ihre Beziehung hat einige Schwierigkeiten - sie kriegen sich. So einfach macht es sich Annelie Michaelis aber nicht. Einer der Gründe, weshalb ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte (oder in diesem Fall: den eReader), waren die grandios gestalteten Charaktere. Claire lässt uns in Form eines personalen Ich-Erzählers direkt an ihrer Gedankenwelt teilhaben - und die sind so schrecklich normal und voller Selbstzweifel, dass man gar nicht anders kann, als sich mit ihr zu identifizieren. Und Louis stellt einen so genialen Gegenpart dar, dass man nicht weiß ob man etwas nach ihm werfen oder ihm um den Hals fallen möchte. Aber nicht nur die Protagonisten sind wundervoll gestaltet. Auch die Nebencharaktere wachsen einem schnell ans Herz - ob nun Louis' Schwester Adele oder sein bester Freund Lauro und die kleine Fledermaus Falamander.

Nachtschatten ist eine Vampirgeschichte, die ein wenig aus der Reihe tanzt und auch innerhalb der Geschichte mit Ideen auffährt, die ich in der Form und Konstellation noch nicht gelesen habe. Es gibt einzig eine Stelle, die ein wenig langatmiger gehalten ist, als der Rest des Romans, weil dem Leser dort viele Erklärungen auf einmal präsentiert werden, die fällt aber nicht ganz so ins Gewicht. Meckern auf höchstem Niveau nennt man das wohl. Nachtschatten entwickelt sich von der ersten Seite hin zu einem Pageturner, weil man einfach wissen muss, wie es mit Claire und Louis und ihrer eigenartigen Beziehung zueinander weitergeht. Eine ganz große Empfehlung für alle Vampirfans und solche, die es werden wollen.

Insgesamt:










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